Zur Person: |
Johann Ottmar v. Buseck starb laut Familienaufzeichnungen am 11.6.1637,
wahrscheinlich in Fulda. Leider gibt es dort keinen Sterbeeintrag in den
Kirchenbüchern für ihn. Er war seit dem 4. Mai 1637 [6] Schultheiß in
Fulda gewesen, so das man seinen Sterbeort dort vermuten darf. Begraben
liegt er in der Stiftskirche in Fulda. Vor seinem Umzug nach Fulda
wohnte Johann Ottmar in Rödgen, im dortigen Hof der Familie, dem
heutigen Entbindungsheim Heidorn. Dort starb seine erste Ehefrau Maria
Magdalena am 19.11.1635 an der Pest . Sie war eine geb. v. Rodenhausen
wie wir aus ihrem Heiratsbriefauszug vom 1. Januar 1624 erfahren. In
zweiter Ehe war Johann Ottmar seit dem 17. Februar 1637 mit Margaretha
Agnes v. Trumbach verheiratet.
Seine Kinder wurden in Rödgen geboren, seine erste Frau verstarb dort.
Vormünder seiner Kinder, wohl der aus erster Ehe, sollen Heinrich Reinhard v. Buseck,
später dann Georg Philipp v. Buseck und
Johann Caspar v. Rodenhausen gewesen sein.
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Irrungen rund um
diese Familie:
Probleme bereitet ein Eintrag im Stammbaum der Familie v. Buseck den
Johannes Buseck aus Goßlar erarbeitet hat. Er führt hier einen Bruder
des Johann Ottmar v. Buseck namens Johann Burkhard an. Dieser Johann
Burkhard war lt. Stammbaum ebenfalls Stadtschultheiß in Fulda und mit
Maria Magdalena v. Rodenhausen verheiratet. Dieser Ehe soll eine Tochter
namens Maria Catharina v. Buseck
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mit Eitel Georg v. Katzmann entsprungen sein. Demnach wäre die erste
Ehefrau des Johann Ottmar v. Buseck, die Witwe seines Bruders gewesen.
Dies wäre an sich nicht ungewöhnlich. Zur damaligen Zeit war dies eine
durchaus praktizierte Möglichkeit um Erbschwierigkeiten aus dem Wege zu
gehen. Dieser Eintrag bei Johannes Buseck geht sicherlich auf einen
Artikel über die Familie Katzmann [7] zurück. Hier wird für Eitel-Georg
Katzmann eine am 4.10.1654 in Fritzlar geschlossene Ehe mit Maria
Catharina v. Buseck, der Tochter des Fuldaischen Schultheisen Johann
Burkhardt v. Buseck und der Maria Magdalena v. Rodenhausen angeführt.
Trauzeuge war übrigens ihr Bruder Johann Burkhardt, mit Klosternamen
Bonifatius, v. Buseck.
Nun verfügen wir über eine recht umfangreiche Sammlung von Urkunden und
Materialien zur Geschichte des Busecker Tals und der Familien v. Buseck
und v. Trohe, aber einen Johann Burkhardt, der kurz vor 1624 gestorben
wäre, finden wir darin nicht. Einziger Beleg für seine Existenz wäre
bislang dieser Artikel über die Familie Katzmann. Zudem hätten wir zwei
Schwestern gleichen Vornamens. Denn unser drittes Kind der Ehe Johann
Ottmar und Maria Magdalena wurde ebenfalls auf den Namen Maria Catharina
getauft. Zu dieser Maria Catharina berichtet uns die Aufzeichnung des
Bonifatius v. Buseck zwar, das sie verheiratet war, den Namen ihres
Ehemannes erfahren wir allerdings nicht. Sollte hier ein Irrtum
vorliegen. Einmal kann sich der Autor des Artikels verschrieben haben.
Da der Bruder Johann Burkhard als Trauzeuge fungiert könnte hier bei den
Namen schnell ein Schreibfehler unterlaufen sein. Selbst dem Pfarrer in
Fritzlar könnte dieser Schreibfehler schon passiert sein. Man sollte den
Original Eintrag aus Fritzlar besorgen und auch versuchen zu klären, ob
es überhaupt einen Stadtschultheißen Johann Burkhardt v. Buseck in Fulda
gegeben hat. Ansonsten hätte wir hier die unbekannte Ehe der Maria
Catharina v. Buseck, Tochter des Johann Ottmar und der Maria Magdalena.
Frühere Artikel stolpern über die Kinderzahl des Johann Ottmar.
Bonifatius v. Buseck führt insgesamt fünf Kinder an. Da Johann Ottmar v.
Buseck bereits sehr früh verstarb, bekamen seine Kinder Vormünder. Und
in einem Schreiben eben dieser Vormünder von 1642 ist nun die Rede von
„sechs unmündigen“ Kindern. Bonifatius v. Buseck führt hier nur die
Kinder erster Ehe Nachdem uns aber die Tochter der zweiten Ehe bekannt
ist, dürfen wir das sechste, bisher unbekannte Kind, in dieser Christine
Margaretha sehen. Ihr Schicksal ist uns unbekannt. Sie müßte aber
demnach 1642 noch gelebt haben. Versuche hier das Kind aus der ersten
Ehe der Maria Magdalena v. Rodenhausen zu sehen, halte ich aufgrund des
derzeitigen Wissensstandes für falsch. Diese Ehe muß zudem erst einmal
belegt werden. |
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Belege: |
1609
Bitte des Johann Rudolf v. Buseck um Aufnahme seines Sohnes Johann
Othmer in das Stift Fulda.
HStAM Bestand 96 Nr. 832
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1622 Mai 10
Ulrich Eberhard v.
Buseck,
Mitvierer und Ganerbe im Buseckertal, und Hans Kaspar Schenk zu
Schweinsberg, derzeit hessen-darmstädtischer Rat, bekunden: Sie können
eidlich bezeugen, dass die Gebr. Heinrich Reinhard und Johann
Ottmar v. Buseck
edel und zum Helm und Schild geboren sind.
HStAD F 28 Nr. 126 Bl. 28
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1622
Mai 10
Christoph Eitel
Schutzbar gen. Michling und Georg Rab Schenk, derzeit hessen-darmstädtischer
Capitaine, bekunden: Sie können eidlich bezeugen, dass die Gebr.
Heinrich Reinhard und Johann
Ottmar v. Buseck von ihrer Mutter Margarethe geb. Schutzbar gen.
Milchling her edel und zum Helm und Schild geboren sind.
HStAD F 28 Nr. 126 Bl. 31
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1622 Mai 10
Johann Ottmar v. Buseck
bekundet: Er hat eidlich versprochen, dem Heiligen Römischen Reich und
dem Römischen Kaiser [Ferdinand II.] getreu, hold und gehorsam zu sein,
das Gericht Buseckertal zu schützen und bei seinen alten Herkommen zu
belassen, auch den Burgfrieden samt allen übrigen Briefen in allen ihren
Bstimmungen einhalten zu wollen.
HStAD F 28 Nr. 126 Bl. 29:
Abschrift
in: HStAD B 14 Nr. 65 Bl. 3
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1622
Mai 10
Johann Adolf v.
Rodenhausen zu Daubringen als bevollmächtigter Anwalt des Heinrich
Reinhard v. Buseck bekundet: Nachdem dieser zusammen mit seinem Bruder Johann
Ottmar v. Buseck
die Gerechtigkeiten der Ganerbschaft Buseckertal empfangen hat, hat er
an dessen statt zugesagt, dass dieser zu ehester Gelegenheit den
gewonlichen Gahnerbenaydt selbst leisten und sich reversiren und thun
soll, allermaßen bemelter sein Bruder Johann Otthmar erst vor ihnen
allen löblichen Gahnerben [...]gethan. Wegen der Dinge, die er [Johann
Adolf] dabei in Erfahrung gebracht hat, will er keinen Vorteil oder
Nutzen ziehen.
HStAD F 28 Nr. 126 Bl. 32
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1625
Mai 9, Alten-Buseck
Die Gevettern Kaspar Philipp und Johann
Ottmar v. Buseck bekunden: Ihre Base, die Witwe Juliane [Brand] v. Buseck, hat sie
gebeten, ihren und ihres verst. Mannes Hermann Otto Brand v. Buseck, Söhnen,
namentlich Hermann Otto und Jost Reinhard [Brand] v. Buseck, die adelige
Herkunft zur Aufnahme in die Ganerbschaft Buseckertal zu bestätigen.
Sie bezeugen daher eidlich, dass die beiden Probanden von Seiten Ihres
Vaters edel und zum Helm und Schild geboren sind. Die Beeidigung der
Burgfriedensbriefe ist bis auf Erlangung ihrer Volljährigkeit
verschoben worden.
HStAD F 28 Nr. 127 Bl. 1 - 1v
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1627
August 8, Nidda
Hermann
Raphael v. Nordeck zur Rabenau und Johann
Ottmar v. Buseck
bekunden: Landgraf Georg II. hat ihnen als den Vormündern der
nachgelassenen Söhne des Otto Hermann v. Buseck, namentlich Hermann
Otto, Jost Reinhard, [Johann] Burkhard und [Georg] Konrad v. Buseck, die
Burg zu Alten-Buseck samt zugehörigen Gütern und Rechten zu Beuern
gem. inseriertem Lehnsbrief gleichen Datums zu einem Mannlehen
verliehen. Dafür haben sie den Lehnseid geleistet.;
HStAD B 14 Nr. 274 (ehemals HStAD, A 5 Nr. 45/13)
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1635 - 1637
Korrespondenz betr. Aufnahme des Sohnes des Johann Othmar v. Buseck
mit Fürstabt Hermann Georg
StAMr
Bestand 96 Nr. 699
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1637,
Febr. 17
Ehevertrag zwischen Johann Ottmar v. Buseck
und Margarethe Agnes v. Crumbach [Trümbach]
HStAD: E 12 Nr. 15/6
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1637, Mai 4
Johann Ottmar v. Buseck genannt als Oberschultheiss der Stadt Fulda
Kartels, Joseph: Rats- und Bürgerlisten der Stadt Fulda. Fulda 1904, S.
131
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1638 Mai 20
Heinrich Reinhard v.
Buseck, auch als Vormünder der minderjährigen Söhne seines
Bruders Johann Ottmar,
nämlich Johann Burkhard, Konrad Philipp und Rudolf Eberhard sowie die
Gebr. Ulrich Eberhard und Hans Adam v. Buseck, bekunden: Landgraf Georg
II. habe ihnen versprochen, ihnen diejenigen Lehen, die sie und ihr
Vetter Georg Philipp v. Buseck, landgräflich-hessischer
Obristlieutenant, bisher von dem Gräflichen Haus Nassau-Saarbrücken
inne hatten, und die im Pfandamt Hüttenberg, in Gleiberg und im Amt
Gießen belegen sind, gegen Entrichtung der schuldigen Gebühr zu überlassen.
Sie erteilen hiermit ihrem gen. Vetter Georg Philipp v. Buseck
Vollmacht, diese Lehen auf dem angesetzten Lehnstag vom 23. Mai alten
Kalenders für sie zu empfangen.
HStAD B 14 Nr. 275, Urk. war StAD, A 5 Nr. 45/14
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Amand
v. Buseck notiert [4]:
anno
1635 montagß d. 9th 9vembris
[5]
abentz zwischen 6 undt 7 uhr ist ist die
mutter selige mit tod verschied undt ihr nahmen ist geweßen maria
margareta von Rodenhausen – gott der almächtige wolle ihrer sel
gnedig undt barmhertzig sein.
anno
1637 d. 11th junij umb 5 uhr des morgentz ist der Vatter selig mit tod
abgangs zu fuldt alwo Er auch in navi majoris Eclesia begrabe ligt. got
der almächtige wolle der sehl gnädig sein. Er hat geheißen johan
ottmar von Buseck war Oberschultheis zu fuld
ist
copiert von einem alten Zettel so mein großvatter selig conrad philips
von buseck mit eigener handt geschriebe
|
1 nicht in Rödgen im Kirchenbuch. Erwähnt
bei Nedopil
Nr. 999 |
2 Ehevertrag als
Extract vorhanden in HStAD E 5 B 3 466, erw. Nedopil Nr. 998 |
3 soll nach einer Notiz von Amand v. Buseck (HStAM 90a/251 Bl. 249v) in Fulda verstorben sein, fehlt in den dortigen
Sterberegister. Das Verzeichnis der Dompfarrei beginnt erst im Jahre
1660, das Verzeichnis der Stadtpfarrei ist um das betreffende Jahr sehr
Lückenhaft.
4 HStAM 90a/251 Bl. 249v
5 die Wochentagangabe zeigt, dass nach dem alten Kalender datiert wurde
6 Helmer 1
7 Heidenrich, Friedrich Josef: Fritzlarer Patrizierfamilien des
Mittelalters. 1. Teil: die Familie (von) Katzmann in HFK 12/1974-75 Sp.
198f |
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Literatur |
Johannes Buseck, unpublizierter
Stammbaum der Familie v. Buseck, von ihm zusammengestellt, Goßlar
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Wilhelm Helmer: Das Adelsgeschlecht von Buseck und das
Hochstift Fulda; in Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für
Heimatfreunde; Teil 1 in Nr. 25 vom 24. Dez. 1977 im Jahrgang 50/1977 Seite
97-98, Teil 2 in Nr. 1 vom 6. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 4,
Teil 3 in Nr. 2 vom 26. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 5 - 7,
(Schluß) in Nr. 4 in Jahrgang 50/1978; Nachtrag in Nr. 11 vom 10. Mai
1985 in Jahrgang 58/1985 |
Joseph Kartels: Rats- und Bürgerlisten
der Stadt Fulda. Fulda 1904 |
Gustav E. Köhler: Der katholische Zweig der Busecker
Adelsfamilie, Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung
Reiskirchen e.V. Heft 24, |
Leopold Nedopil:
Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive,
Bd. 1 Wien 1868 |
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