Zur Person: |
Religion: zuerst evangelisch [5], später katholisch |
Taufeintrag im Kirchenbuch Rödgen: |
Anno 1628 Donnerstags den 20. Marty Vormittag umb neun
Uhr Ist Junker Johann Burckhardt geboren worden Gevattern waren Georg
Burckhardt von Boyenburgck fürstlich fuldischer Oberstschultheiß und
Johann Löw von und zu Steinfurth und Hans Caspar Schenk zu Schweinsberg
und Fraw Elisabeth von Waltmannshausen gebohrene von Breitenbach,
genandt Breitenstein. Getauft ist er noch den 6. April und ist grad
noch mit dem christlich Nahmen Johann Burckhardt
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Der Vater verstarb früh und hinterließ mehrere unmündige
Kinder.
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Die Vormünder beriefen sich auf ein, dem Vater gegebenes,
Versprechen des Fuldaer Abtes Hermann Georg v. Neuhoff einen der Söhne
auszubilden und schickten ihm den ältesten Sohn Johann Burkhard. Zu
seinem Wechsel nach Fulda gibt es einen umfangreichen Briefwechsel der
uns den ungewöhnlichen Ablauf schildert [4]. Der Abt hatte dem
Vater Johann Ottmar ein Versprechen gegeben, einen seiner Söhne "wenn
sie zu ihren Jahren kommen würden" ins Hochstift aufzunehmen. Johann
Ottmars Nachfolger als Schultheiß in Fulda hat dies den Vormündern von
Johann Ottmars Kindern mitgeteilt. Die Vormünder haben in einem
Schreiben vom 31. März 1642 beim Fürstabt angefragt, ob er einen der
Söhne aufnehmen wolle. Es ist die Zeit des 30-jährigen Krieges. Auch
Fulda entkam den Kriegswirren nicht und der Fürstabt sieht sich laut
seinem Antwortschreiben kaum in der Lage sich und seine Diener mit dem
Wenigen was ihm zur Verfügung steht durchzubringen. Zudem sei das
Versprechen zur Aufnahme eines Sohnes keine Verpflichtung es umzusetzen.
Stipendien stehen derzeit auch nicht zur Verfügung. Kurzum, er könne
keinen Sohn Johann Ottmars aufnehmen wolle sich aber um Unterstützung
durch die Kirche bemühen. Derweil sollten die Vormünder überlegen
welcher der Söhne zu einem Studium geeignet sei.
Die Vormünder hatten wohl nicht mit einer positiven Antwort gerechnet
und vollendete Tatsachen geschaffen. Noch bevor der Fürstabt antworten
konnte schickten sie Johann Burkhard, den ältesten Sohn, auf die Reise
nach Fulda.
Johann Burkhard traf am 15. Juni 1642 in Fulda ein. Er scheint auf den
Abt einen positiven Eindruck gemacht haben. Dieser behält ihn in Fulda
und bringt den Jungen im Jesuitengymnasium unter. Nach seinem Abschluss
entscheidet sich Johann Burkhard für den geistlichen Dienst und tritt
ins Kloster ein.
Bonifatius wurde 1754 Probst zu Johannesberg. Er ließ die Kirche nach zeitgenössischem
Geschmack umgestalten und stattete sie mit drei frühbarocken Altären
und einer Kanzel aus. Eine ehemalige Inschrift von ihm, samt Wappen, am
Thriumphbogen der Kirche ist nicht mehr erhalten (heute übertüncht). Sie berichtete über
den Umbau in den Jahren 1688-1691 und pries Bonifatius als Bauherren.
Plurium Reverend-Praenobilis Dominus D. Bonifacius a Buseck Inclitae
Ecclesiae Fuldensis Capitularis Praepositus et Senior / Has aedes sacras
ex fundo surgere fecit annis hinc tercentum antiquo more locatas de
tenebris clara voluit spendendecere luce ornavit cathedra nitidis
altaribus auxit.
Vorher hatte er die Gebäude des zur Probstei gehörigen Gutes in
Nonnenrod errichtet, an denen sein Wappen mit der Jahreszahl 1683
prangt. Desweiteren ließ er in den Jahren 1702-1702 die Domdechanei
erbauen, die unter den Profanbauten des Klosters wegen ihrer künstlerischen
Qualität eine besondere Stellung einnimmt. Ihr Architekt war der
Franziskanerbruder Antonius Peyer. Eine inzwischen zerstörte Orgel der
Totenkapelle am Fuße des Frauenberges in Fulda trug sein Wappen als
Stifter. Bonifatius unterhielt rege Beziehungen nach Bamberg. Helmer
vermutet in seinem Artikel, das Bonifatius den Fürstabt von Fulda
Adalbert Schleifras auf den Bamberger Architekten Johann
Dientzenhofer aufmerksam machte und diesen dazu bewog nach
Fulda zu gehen.
1695 nahm sich Bonifatius seinem Großneffen an. Dieser wurde in
Fulda ausgebildet und stieg zu hohen Würden auf. Es war der spätere Fürstbischof
in Fulda
Amand von Buseck.
Bonifatius hielt von Fulda aus Kontakt zu seinen Verwandten im
Buseckertal. So war er im Aug. 1700 Pate bei der Taufe von Sophia
Philippina v. Buseck gen. Brand in
Alten-Buseck.
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Bonifatius v. Buseck verstirbt am 21. März 1707 im
Dechaneigebäude in Fulda und wird in der Kirche St. Andreas in [Fulda] -Neuenberg
bestattet. Dort steht noch heute sein Grabmal.
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Werdegang: |
- 15. Juni 1642 Ankunft in Fulda
- 24. Dezember 1644 Einkleidung
- 26. Dezember 1644 Aufschwörung für die Aufnahme in das Kapitel
des Stiftes Fulda
- 27. Dezember 1645 Ablegung des Ordensgelübdes
- 6. August 1651 oder 1653 Priesterweihe; Kapitular
- 29. September 1653 Probst am Michaelsberg
- 23. März 1654 Ernennung zum Probst am Johannesberg
- 1656-1700 Probst in
Johannesberg
- 1676 erwähnt als Domherr zu Fulda [1]
- 17. Februar 1701 Ernennung zum Probst zu Neuenberg, Geheimer Ratspräsident der weltlichen
Regierung, Geheimer Rat und Statthalter
- 1706 erwähnt als Dekan des Hochstifts Fulda
[2]
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Belege |
1638 Mai 20
Heinrich Reinhard v. Buseck, auch als
Vormünder der minderjährigen Söhne seines verst. Bruders
Johann Ottmar, nämlich Johann Burkhard,
Conrad Philipp und
Rudolf Eberhard sowie die Gebr. Ulrich Eberhard und Hans Adam v.
Buseck, bekunden: Landgraf Georg II. habe ihnen versprochen, ihnen
diejenigen Lehen, die sie und ihr Vetter Georg Philipp v. Buseck,
landgräflich-hessischer Obristlieutenant, bisher von dem Gräflichen Haus
Nassau-Saarbrücken inne hatten, und die im Pfandamt Hüttenberg, in
Gleiberg und im Amt Gießen belegen sind, gegen Entrichtung der
schuldigen Gebühr zu überlassen. Sie erteilen hiermit ihrem gen. Vetter
Georg Philipp v. Buseck Vollmacht, diese Lehen auf dem angesetzten
Lehnstag vom 23. Mai alten Kalenders für sie zu empfangen.
Siegler: Aussteller
Ausf., Papier, hinten aufgdr. zwei Ringsignete mit Unterschriften der
Aussteller 1 und 2; Urk.
war StAD, A 5 Nr. 45/14; StAD B 14 Nr. 275
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1646 Juli 28, Gießen
Johann Philipp Mönch v. Buseck, derzeit adeliger Schultheiß,
Mitvierer und Ganerbe des Buseckertals, und Johann Burkhard v. Buseck,
Mitganerbe des Buseckertals, bekunden: Sie können eidlich bezeugen, dass
Philipp Konrad v. Buseck, Sohn des verst. Johann Ottmar, von seinen vier
Ahnherren her zum Helm und Schild geboren ist. Die Beschwörung der
Burgfriedensbriefe ist bis zur Erlangung der Volljährigkeit aufgeschoben
worden.
Siegler: Aussteller
Ausf., Papier, zwei Sgg. (Signete) hinten aufgedr., mit Unterschriften
StAD F 28 Nr. 129 Bl. 6 - 6v:
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1651 April 21
Johann Burkhard und Conrad Philipp v. Buseck beschwören die Aufnahme
in den Burgfrieden der Ganerbschaft Buseckertal gemäß den alten und
neuen Burgfriedensbriefen.
StAD B 14 Nr. 65 Bl. 3
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(1683-1689)
Die Vormünder der Tochter des Rittmeisters von Buseck zu Rödgen,
namentlich Bonifacius v. Buseck, Propst zu Sankt Johannsberg, und
Georg Adolf von Rodenhausen zu Daubergen, ./. die Erben des Georg Wenzel
Metzger, namentlich Konrad und Johann Eberhard Metzler: Bestand eines
Erbleihrechts
StAD G 26 A 502/3
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In den Akten des StAMr finden sich zahlreiche Belege für Bonifatius v.
Buseck und seine Tätigkeit in Fulda. |
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1 StAD F 28 Nr. 132, Bl. 1-2
2 StAD F 28 Nr. 18, Bl. 1-2
3 Kirchenbuch Fulda, Dompfarrei. Der Sterbeeintrag des Bonifatius v.
Buseck steht im Kirchenbuch ganz unscheinbar zwischen denen der Fuldaer
Bürger.
4 StAMr 95 Fulda Adel 533, es existiert noch der Briefwechsel zwischen dem Fürstabt
Hermann Georg v. Neuhoff und den Vormündern.
5 der Taufeintrag steht im Kirchenbuch der evangelischen Kirche in
Rödgen, Kreis Gießen |
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Literatur: |
J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von
Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28).
Darmstadt 2000, |
Wilhelm Helmer: Das Adelsgeschlecht von Buseck und das
Hochstift Fulda; in Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für
Heimatfreunde; Teil 1 in Nr. 25 vom 24. Dez. 1977 im Jahrgang 50/1977 Seite
97-98, Teil 2 in Nr. 1 vom 6. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 4,
Teil 3 in Nr. 2 vom 26. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 5 - 7,
(Schluß) in Nr. 4 in Jahrgang 50/1978; Nachtrag in Nr. 11 vom 10. Mai
1985 in Jahrgang 58/1985 |
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