Zur Person: |
Religion: wohl katholisch |
Nach Helmer [1] gehörte Heinrich Reinhard mit seinem
Bruder Johann Otmar zu den ersten, die sich im
Hochstift Fulda niederließen. Obwohl Heinrich Reinhard den Übertritt
seiner ersten Frau zum Katholizismus forcierte und er wahrscheinlich aus
diesem Grund ebenfalls katholisch war, fehlt bisher ein Beleg dafür,
dass er sich im Raum Fulda niedergelasen hatte. Helmer führt hierzu die
Stelle als Oberamtmann in Fürsteneck an.
1630 lebte er in Großen-Linden.
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Werdegang:
1629 - Wachhtmeister [4]
1631 - landgräfl. hess.-kasselischer Obristlieutnant [1]
1637 - kurmainzischer Amtmann zu Amöneburg
o.D. - Oberamtmann in Fürsteneck [1] [3] |
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Belege: |
[um 1620]
Farbige Wappendarstellungen von Familienmitgliedern der Familie v.
Buseck und ihrer Ahnen, erstellt für Heinrich Reinhard und Johann
Ottmar v. Buseck
Vollwappendarstellungen v. Buseck, v. Walderdorff, Schenck zu
Schweinsberg, v. Dörnberg, Schutzbar gen. Milchling und v. Hattenbach
HStAD F 28 Nr. 99; Regest nach HADIS
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1622 Mai 10
Johann Adolf v. Rodenhausen zu Daubringen als bevollmächtigter Anwalt
des Heinrich Reinhard v. Buseck bekundet: Nachdem dieser zusammen
mit seinem Bruder Johann Ottmar v. Buseck die Gerechtigkeiten der
Ganerbschaft Buseckertal empfangen hat, hat er an dessen statt zugesagt,
dass dieser zu ehester Gelegenheit den gewonlichen Gahnerbenaydt selbst
leisten und sich reversiren und thun soll, allermaßen bemelter sein
Bruder Johann Otthmar erst vor ihnen allen löblichen Gahnerben
[...]gethan. Wegen der Dinge, die er [Johann Adolf] dabei in Erfahrung
gebracht hat, will er keinen Vorteil oder Nutzen ziehen.
HStAD F 28 Nr. 126 Bl. 32; Regest nach HADIS
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1622 August 3
Heinrich Reinhard v. Buseck, der am 10. Mai nicht zur Stelle
gewesen ist, beschwört hiermit die Aufnahme in den Burgfrieden der
Ganerbschaft Buseckertal.
in HStAD B 14 Nr. 65; Regest nach HADIS
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1629
Von Heinrich Reinhard von Buseck durch die Beauftragung zweier
Franziskanermönche bewirkter Übertritt seiner Gattin zu katholischen
Konfession und Überführung der Leiche nach Wetzlar
HStAD E 12 Nr. 22/4 Mo; Regest nach HADIS
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1630
Dorfbuch der Adeligen Personen im Amt Gießen: Henrich Reinhardt v.
Buseck zu Großenlinden hat zwei Söhne namens Heinrich Rudolph und
Hans Georg und eine Tochter Dorothea
HStAM S/50 Bd. 2
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1632 Juni 25
Georg Philipp, Heinrich Reinhard, Ulrich Eberhard, Kaspar Philipp
und Hans Adam v. Buseck sowie Johann Adolf v. Rodenhausen und Hans Georg
v. Trohe als Vormünder des Helwig v. Buseck bekunden, dass sie den
Johann Ottmar v. Buseck bevollmächtigt haben, die buseckischen Lehen von
Graf Friedrich v. Solms zu empfangen
HStAD B 9 Nr. 1868; Regest nach HADIS
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1632 September 19
Johann Ottmar v. Buseck, Mitganerbe des Busecker Tals, bekundet, dass er
gemäß Vollmacht vom 25. Juni 1632 auch namens seiner Verwandten Georg
Philipp, Heinrich Reinhard, Ulrich Eberhard, Kaspar Philipp und
Hans Adam v. Buseck, sowie des Johann Adolf v. Rodenhausen und des Hans
Georg v. Trohe als Vormünder des Helwig v. Buseck, den Johann Eberhard
Wagenbach bevollmächtigt habe, an seiner Statt die solmsischen Lehen zu
Rödelheim entgegenzunehmen und den Lehnsrevers zu besiegeln
HStAD B 9 Nr. 1867; Regest nach HADIS
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1632 September 27, Rödelheim
Graf Friedrich v. Solms bekundet, dass er dem Johann Ottmar v. Buseck,
auch für seinen Bruder Heinrich Reinhard, Söhne des verstorbenen
Johann Rudolf, für Georg Philipp und Helwig, Söhne des verstorbenen
Wilhelm Reinhard, sowie für Ulrich Eberhard, Kaspar Philipp und Hans
Adam, Söhne des verstorbenen Hans Philipp v. Buseck, anstatt der beiden
Höfe in der Atzbacher Gemarkung, die an Hans Georg v. Mauchenheim
genannt v. Bechtolsheim verkauft worden sind, einen freien adligen
Burgsitz mit zugehörigem Grundbesitz zu einem Mannlehen verliehen habe,
nachdem ihm dieser vor Schultheiß und Schöffen zu Rödgen im Busecker Tal
aufgetragen worden ist
HStAD B 9 Nr. 1259; Regest nach HADIS
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1637
Vollmachtsbrief des Heinrich Reinhard v. Buseck und der Ganerben
des Buseckertals zur Mutung der Reichslehen bei Kaiser Ferdinand III.
HStAD F 28 Nr. 10; Regest nach HADIS
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1637 Juli 3, Großen-Buseck
Heinrich Reinhard v. Buseck, Mitvierer und Ganerbe des
Buseckertals, kurmainzischer Amtmann zu Amöneburg, bekundet: Nach
Ableben des Kaisers Ferdinand II. hat er zur Renovation der Reichslehen
durch Kaiser Ferdinand II. dem Reichshofratsagenten Dr. iur. Lukas
Stupanus Vollmacht erteilt, anstatt der Ganerben des Buseckertals die
kaiserlichen Lehns- und Schutzbriefe erneuern zu lassen.
HStAD F 28 Nr. 10; Regest nach HADIS
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1638 Mai 20
Heinrich Reinhard v. Buseck, auch als Vormünder der
minderjährigen Söhne seines verstorbenen Bruders Johann Ottmar, nämlich
Johann Burkhard, Konrad Philipp und Rudolf Eberhard sowie die Gebrüder
Ulrich Eberhard und Hans Adam v. Buseck, bekunden: Landgraf Georg II.
habe ihnen versprochen, ihnen diejenigen Lehen, die sie und ihr Vetter
Georg Philipp v. Buseck, landgräflich-hessischer Obristlieutenant,
bisher von dem Gräflichen Haus Nassau-Saarbrücken inne hatten, und die
im Pfandamt Hüttenberg, in Gleiberg und im Amt Gießen belegen sind,
gegen Entrichtung der schuldigen Gebühr zu überlassen. Sie erteilen
hiermit ihrem gen. Vetter Georg Philipp v. Buseck Vollmacht, diese Lehen
auf dem angesetzten Lehnstag vom 23. Mai alten Kalenders für sie zu
empfangen.
An der Urkunde ist das Siegel des Heinrich Reinhard erhalten: H.R. v.B.;
Bild: Vollwappen: schräglinks gestellter Widderkopf. - Wappensiegel (IV
C), sechseckig(?), Durchmesser ca. 12/9 mm, Lack, rot; aufgedrückt. -
leicht beschädigt (gebrochen).
HStAD B 14 Nr. 275, war A 5 Nr. 45/14; Regest nach HADIS
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1638 Mai 22, Festung Gießen
Landgraf Georg II. v. Hessen bekundet: Nachdem der Kaiser [Ferdinand
II., für den Reichshofrat] ihm gegen Entrichtung des Pfandschillings das
bisher nassau-saarbrückensche Amt Gleiberg mit dem dazu gehörigen halben
Anteil am Hüttenberg überlassen hat, hat er [Georg II.] dem Georg
Philipp v. Buseck und dem Heinrich Reinhard v. Buseck, diesem
auch namens der Söhne seines verstorbenen Bruders Johann Ottmar,
namentlich Johann Burkhard, Konrad Philipp und Rudolf Eberhard, sowie
den Gebrüder Ulrich Eberhard und Hans Adam, Söhnen des verstorbenen Hans
Philipp v. Buseck, diejenigen Mann- und Burglehen verliehen, die ihre
Voreltern von dem verstorbenen Graf Ludwig v. Nassau-Saarbrücken und von
Gf. Wilhelm Ludwig empfangen hatten. Es sind dies näher umschriebene
Rechte wie Anteile am Zehnten zu Heuchelheim und Atzbach, Güter zu
Cleeberg, die Zehnten zu Allendorf, Egersheim, in der Aue zu Gießen und
zu Fellingshausen, den Kirchsatz zu Kraftsolms mit einem Viertel am
dortigen Zehnten, den halben Zehnten zu Großen-Linden mit dem Zehnten zu
Hörnsheim und Lützellinden, ein Viertel am Zehnten zu Volpertshausen
samt dem dortigen Kirchsatz, ein Viertel am Zehnten zu Weidenhausen
sowie 2 1/4 Gulden jährlichen Manngelds aus der Kellerei Gleiberg.
HStAD B 14 Nr. 278, war A 5 Nr. 45/17; Regest nach HADIS
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1640 Dezember 22, Regensburg
Kaiser Ferdinand III. bekundet: Heinrich Reinhard v. Buseck hat,
zugleich namens seiner Mitganerben v. Buseck und v. Trohe, um eine
Erneuerung des vom Reiche zu Lehen gehenden Buseckertals gebeten, wie es
vorher Hans Philipp v. Buseck von dem verstorbenen Kaiser Ferdinand II.
zu Lehen erhalten hat. Auf diese Bitte hin hat er das gen. Lehen
erneuert. Daraufhin hat Dr. iur. Lukas Stupanus v. Ehrenstein, Agent am
Kaiserlichen Hof, als Bevollmächtigter des Heinrich Reinhard v. Buseck
den Lehnseid geleistet. - Kanzleivermerk: Ad mandatum Sacrae Caesareae
Maiestatis proprium Johann Söldner Dr., manu propria
HStAD B 14 Nr. 117;
Regest nach HADIS
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wohl posthum |
1639-1640
Rezeption des Deutschordensritters Hans Georg, Sohn des verstorbenen
Heinrich Reinhard v. Buseck, sowie des Johann Burkhard, Sohn des
verst. Johann Ottmar v. Buseck, in die Ganerbschaft Buseckertal
HStAD F 28 Nr. 128; Regest nach HADIS
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1639 Februar 18, Großen-Buseck
Ulrich Eberhard v. Buseck und Johann Philipp Mönch v. Buseck bekunden:
Sie können eidlich bezeugen, dass Hans Georg v. Buseck von seinen Eltern
Heinrich Reinhard v. Buseck und Brigitte v. Rodenstein edel, zum
Schild und Helm geboren ist.
HStAD F 28 Nr. 128 Bl. 3; Regest nach HADIS
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1649 November 2, Gießen
Adolf Eitel v. Nordeck zur Rabenau, Deutschordensritter und Komtur zu
Schiffenberg, und Philipp Marquard Schutzbar gen. Milchling bekunden:
Sie können auf dem zur Aufnahme in die Ganerbschaft angesetzten Tag
eidlich bezeugen, dass Anselm Kasimir v. Buseck, Sohn des verstorbenen
Heinrich Reinhard v. Buseck von seiner Mutter Anna Elisabeth v.
Buseck geb. v. Rheinberg her edel und zum Helm und Schild geboren ist.
Die Beschwörung der Burgfriedensbriefe ist bis zur Erlangung seiner
Volljährigkeit aufgeschoben worden.
HStAD F 28 Nr. 130 Bl. 2 - 2v; Regest nach HADIS
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1 Helmer 1/1977
2 Helmer 1; ist etwas problematisch mit der Beleglage, wo er noch 1640
erwähnt wird. Allerdings kann die Bitte zur Belehnung auch vor diesem
Datum geäußert worden sein. Helmer nennt keinen Sterbeort.
3 Burg Fürsteneck (heute: 36132 Eiterfeld), zwischen Fulda und Bad
Hersfeld, wurde als Grenzbefestigung des Klosters Fulda gegründet.
Während des Dreißigjährigen Kriegs wurde die Burg stellenweise bis auf
ihre Grundmauern zerstört. Die umliegenden Dörfer sind zum größtenteil
menschenleer. Ob Heinrich Reinhard bei einem dieser Übergriffe auf die
Burg starb?
4 HStAD E 12 Nr. 22/4
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Literatur |
Wilhelm Helmer: Das Adelsgeschlecht von Buseck und das
Hochstift Fulda; in Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für
Heimatfreunde; Teil 1 in Nr. 25 vom 24. Dez. 1977 im Jahrgang 50/1977 Seite
97-98, Teil 2 in Nr. 1 vom 6. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 4,
Teil 3 in Nr. 2 vom 26. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 5 - 7,
(Schluß) in Nr. 4 in Jahrgang 50/1978; Nachtrag in Nr. 11 vom 10. Mai
1985 in Jahrgang 58/1985 |
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