Die
Ursprünge der Eppelborner Linie |
Viele Autoren haben schon über die
Eppelborner- oder sog. katholische Linie der Familie v. Buseck
geschrieben [1]. Ihr Ursprung wird im allgemeinen
in
Johann Ottmar v. Buseck gesehen. Warum? |
Bezüge zu Eppelborn hatte Johann Ottmar nicht.
War er katholisch? |
Johann Ottmar v. Buseck, ein Sohn des
Johann Rudolph
und seiner Ehefrau Margaretha geb. Schutzbar gen. Milchling, soll laut
Familienaufzeichnungen am 11.6.1637 in Fulda verstorben sein. Leider gibt
es dort keinen Sterbeeintrag in den Kirchenbüchern für ihn. Er war seit
dem 4. Mai 1637 Schultheiß in Fulda, so dass man seinen Sterbeort
dort vermuten darf. Begraben liegen soll er in der Stiftskirche (Dom) in Fulda.
Vor
seinem Umzug nach Fulda wohnte Johann Ottmar in
Rödgen, im dortigen Hof
der Familie [2]. Dort starb seine
erste Ehefrau Maria Magdalena am 19.11.1635 an der Pest. Wie wir aus ihrem Heiratsbriefauszug vom 1. Januar
1624 erfahren, war sie eine geb. v. Rodenhausen. Ihre Familie war schon
länger im Busecker Tal und Umgebung ansässig. In zweiter Ehe war Johann Ottmar seit dem 17. Februar
1637 mit
Margarethe Agnes v. Trümbach
verheiratet. Die Familie v. Trümbach entstammt einem Rittergeschlecht
aus im Dorf Wehrda in der Buchonia. Ein Gebiet, das zwischen den
Territorien der Reichsabtei Hersfeld und der Reichsabtei Fulda, einem
stark katholisch geprägten Gebiet liegt. Hat die Familie seiner zweiten
Frau ihm zu dem Posten in Fulda verholfen?
Rödgen war evangelisch, Fulda katholisch. Musste Johann Ottmar
konvertieren um im katholischen Fulda den Posten als Schultheiß zu
bekommen? Wir wissen es nicht. Wie genau wurde dies damals gesehen? Ist
die Tatsache, dass die Taufen der Kinder im "protestantischen"
Rödgen verzeichnet sind eine Beweis für die Religionszugehörigkeit? |
Aus der ersten Ehe des Johann Ottmar mit
Maria Magdalena
v. Rodenhausen
folgende Kinder bekannt:
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1.
Johannetta Magdalena |
* 28. Oktober 1625 |
+ 12.3.1696 Johannesberg bei Fulda |
2.
Johann Burkhard "Bonifatius" |
* 20.3.1628 in Rödgen |
+ 21. März 1707 in Fulda |
3.
Maria
Catharina |
~13.9.1630 in Rödgen |
+ 6.3.1691 |
4.
Conrad Philipp |
~8.3.1632 in Rödgen |
+23.6.1673 in Eppelborn |
5.
Agnes
Maria |
~10.5.1633 in Rödgen |
# 26. August 1663 in Alten-Buseck |
6.
Rudolf Eberhard |
* 2.7.1634 in Rödgen |
+3.8.1681 in Salmünster |
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aus seiner zweiten Ehe mit Margaretha Agnes v.
Trumbach ist ein nach dem Tode des Johann Ottmar geborenes Kind bekannt:
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7.
Christina Margaretha |
* 6.12.1637 in Rödgen |
# 20. Juli 1674 in Nassererfurth |
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Johann Burkhard, in Rödgen getauft, wird zur
Ausbildung zum Fürstabt nach Fulda geschickt. Er macht innerhalb der
Kirche Karriere. Seine Religionszugehörigkeit muss sicherlich mit
katholisch bezeichnet werden. Rudolf Eberhard übernahm das Gut in
Rödgen, starb jedoch im katholischen Salmünster. Protestantisch oder
katholisch? Agnes Maria blieb im heimischen Busecker Tal - sicherlich
protestantisch. Conrad Philipp zog es ins katholisch geprägte Eppelborn
- somit wohl katholisch. |
Auch andere Mitglieder der Familie v. Buseck
konvertieren aus Karrieregründen zum katholischen Glauben. Dies bedeutet
nicht, dass sie einen neuen Familienzweig gründen.
Da die Religionszugehörigkeit von Johann Ottmar und seinen Kindern
gemischt und wechselhaft ist und sie an ganz verschiedenen Orten leben,
sollte man ihn nicht als Stammvater der Eppelborner Linie betrachten.
Dies hätte nämlich zur Folge, dass man alle seine Kinder ebenfalls
dieser Linie zuordnen müsste.
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Die Eppelborner und damit rein katholisch
ausgerichtete Linie beginnt erst mit der
Heirat von Johann Ottmars Sohn aus erster Ehe, Conrad Philipp mit der
Erbtochter Maria Margaretha v. Löwenstein zu Randeck. Maria Margaretha
erhält bei einer Erbteilung 1663 mit ihrem Bruder zuerst den Hof
in Calmesweiler und Besitzungen in Bubach und Macherbach. Nachdem ihr Bruder Christoph Ludwig v. Löwenstein 1668
als letzter männlicher Angehöriger des Stammes v. Löwenstein starb fiel
auch die Herrschaft Eppelborn an Maria Margaretha.die Besitzungen in
Eppelborn mit in die Ehe. Sie und ihr Gatte Conrad Philipp sind damit
die Begründer der Eppelborner Linie. |
Im Jahre 1735 lässt ihr Enkel Ernst Johann
Philipp Hartmann v. Buseck mit seiner Frau Anna Felicitis Kunigunde
Antonie Josepha v. Buttlar das barocke Schloss Buseck westlich der
Straße von Bubach-Calmesweiler nach Macherbach erbauen. |
Sein Bruder Friedrich Franz Ludwig wird als
Amand v. Buseck erster Fürstabt in Fulda. Ernst Johann Philipp Hartmann
v. Buseck, seine Brüder und Nachfahren findet man fortan häufig in hohen
katholischen Ämtern. Der Eppelborner Zweig der Familie v. Buseck stellte
mit Johann Christoph einen Deutordensritter, Christoph Franz Amand
Daniel Veith Christian v. Buseck wurde Fürstbischog in Bamberg. Franz
Seraph starb 1909 als Priester in Memmelsdorf. |
Der Aquarellmaler und Lithograph
Carl Theodor
v. Buseck war zusammen mit seinem Bruder Friedrich Carl Joseph Anton
mit Herzog Max in Bayern auf Reisen. Diese Reisen führten sie durch
Deutschland sowie nach Frankreich, Italien, England, Spanien Portugal,
in die Donauländer, nach Griechenland und in den Orient. Von einem
Besuch auf dem Sklavenmarkt in Kairo brachten sie „einen Schwarzen“ mit
nach Burgellern, wo dieser als
Gärtner tätig war. Das Tagblatt der Stadt Bamberg vom 15. Mai 1839
erwähnt die mildtätigen Gaben der Brüder v. Buseck an hilflose Bewohner
und Schulkinder. Herzog Max widmete ihnen, seinen Freunden und
Reisegefährten, sein Klavierstück op. 22, „Die Brüder“.
In seinem Werk befinden sich Ansichten seiner Heimatstadt Bamberg
sowie Bilder, die auf seinen Reisen durch Europa und den Orient,
u. a. im Gefolge von Herzog
Max in Bayern, entstanden sind.
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Die im Mannesstamm ausgestorbene Linie
adoptierte 1924 den Ehemann der letzten weiblichen Nachfahrin. So lebt
der Name und die Linie bis heute in
nichtadeligen Nachfahren Buseck weiter. |
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1 Helmer, Wilhelm in Buchenblätter Nr. 1 + 2/1978 und
Nr. 11/1985, Köhler, Gustav E. : Der katholische Zweig der Busecker
Adelsfamilie, in Hessische Heimat Nr. 3/1998, sowie in der
Schriftenreihe der Heimatgeschichtlichen Vereinigung Reiskirchen e.V.
Nr. 24; Eppelborner Hefte Nr. ?
2 dem heutigen Entbindungsheim Heidorn
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Literatur: |
J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter): Archiv der Familie
von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28).
Mit Stammtafeln von Elke Noppes, Darmstadt 2000 |
Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band II,
Band 58 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 1974 |
Johann Siebmachers Wappenbuch von 1605, hrsg. und mit
einem Nachw. von Horst Appuhn , München 1989 |
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