Salmünster
(heute: 63628 Bad Soden-Salmünster )
Im Jahre 1686 wird in Salmünster unter den Bewohnern ein Herr von Buseck mit Gemahlin genannt. Das Ehepaar hat zwei Knechte, einen Dienstjungen und zwei Mägde. Sie bewohnten das neue Haus auf dem Huttenhof. Nach Fuchs [1] wurde dieses Haus von Johann Friedrich v. Hutten und seiner Frau Lukretia v. Sande gebaut. Nach deren Tode [2] fielen Haus und Ländereien an die Familie v. Buseck. Es blieb bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts im Besitz der Familie v. Buseck. Damals verstarb Karoline Albertine v. Hutten, Witwe des Geheimrat und Oberstleutnant v. Buseck [3].

Beziehungen der Familie v. Buseck zu Salmünster sind bekannt. Der oben von Fuchs geschilderte Sachverhalt bereitet allerdings in der Einordnung der Familiengeschichte v. Buseck einige Probleme. Zuerst müsste man identifizieren wer sich hinter der Formulierung Herr von Buseck mit Gemahlin, die 1686 in Salmünster auf dem Huttenhof wohnten.  Eine verwandschaftliche Beziehung zur Familie v. Hutten, die eine Erbschaft des Hofes durch die Familie v. Buseck möglich machen würde, ist nicht bekannt. Ob ein Kauf des Hofes erfolgte ist zur Zeit nicht zu belegen.

Schloss der Familie v. Hutten

Im Jahre 1681 verstarb in Salmünster Rudolf Eberhard v. Buseck, dessen Tochter im selben Jahr in Salmünster zur Welt kam. Wo Rudolf Eberhard in Salmünster, oder später seine Witwe - Maria Antonia Amalia, geb. v. Fechenbach, lebte ist unbekannt. Die Witwe hat später erneut einen Herrn v. Buseck, nämlich Philipp Franz Edmund v. Buseck, den Neffen ihres verstorbenen Gatten, geheiratet. Als Wohnort des Paares nennt die Literatur Eppelborn, so bleibt unklar ob es sich bei dem 1686 erwähnten Paar um Philipp Franz Edmund und seine Gemahlin handelt. Besitz in Salmünster hatte das Ehepaar erworben. Philipp Franz Edmund hatte 1683 von seiner Schwiegermutter Johanna Elisabeth von Fechenbach, geborene v. Breidenbach gen. Breitenstein einen Gutshof, zumeist fuldisches Lehngut der v. Breitenbach, zu Salmünster und Gelnhausen gekauft [4]. Dieser sollte allerdings nicht mit dem neuen Haus des Huttenhofes identisch sein.
Eine belegte Ehe zwischen der Salmünster Familie v. Hutten und der Familie v. Buseck findet sich im Familienzweig der v. Buseck gen. Münch. Im Mai 1704 heiratet Friedrich Ludwig v. Buseck gen. Münch Christina Magdalena Luisa Albertina v. Hutten. Beide leben und sterben in Winnerod.
In wessen Besitz ist dieser Busecker Hof, aus ehemals huttischem Besitz, in Salmünster? Und wer ist der verstorbene Gatte der Karoline Albertine v. Hutten?
Hanna [5] vermutet in Karoline Albertine v. Hutten die Gattin von Maira Antonias Enkel Johann Philipp Constantin Joseph Matthias v. Buseck.
 

1 Fuchs S. 105
2 beide starben 1673, nach Fuchs S. 105
3 gestorben im neuen Hause am 21. März 1808, nach Fuchs 105
4 StAMr Best. 95 Nr. 529
5 Hanna S. 225. Er beruft sich dabei auf eine Mail von mir vom 8. Juli 2004, in dem ich diese Verbindung in Erwägung gezogen hatte. Er beachtet dabei eine Mitteilung vom 16. Juli 2004 von mir an ihn nicht, indem auf den Inhalt der Akte StAD F 28 Nr. 289 hingewiesen wird, die die Erwägung vom 8. Juli 2004 in Frage stellt. Es geht dabei um die Lebensumstände von Antonia Agnes. Die Abschrift ihres Geburtseintrages nennt Rosina Carle als Mutter. Im Jahre 1803 soll Antonia Agnes ihre kränkliche Mutter (!) bereits 6 Jahre lang gepflegt haben. Noch 1805 wird ihr Wohnort mit Hünfeld angegeben. Dies überschneidet sich mit den Angaben zu Leben und Wohnort der v. Hutten bei Hanna. Meines Erachtens sollte nach einem anderen Oberst. v. Buseck als Gatte der Karoline Albertine v. Hutten Ausschau gehalten werden. Derzeit wüsste ich allerdings nicht, um wen es sich dabei handeln könnte.
 
Literatur
P. Damasus Fuchs, Zur Geschichte der Stadt und der Familien Salmünsters, in: P. Pastor Fleck, Beiträge zur Geschichte der Stadt, der Pfarrei und des Klosters Salmünster, Frankfurt am Main 1946 S. 104 ff
Georg-Wilhelm Hanna, Ministerialität, Macht und Mediatisierung. Die Ritteradligen von Hutten, ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches, in: Hanauer Geschichtsblätter 44. Hanau 2007
 

buseckertal.de                                                                                                              ©  Text: Elke Noppes, Bilder: Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.