Craft v. Buseck
gen. Münch

last update: 17.08.2016

PN 4042

Übersicht auf Stammtafel

 

Vater: Wilhelm v. Buseck gen. Münch
 
Mutter: Anna Rau (v. Holzhausen)
 
* err. 1561 ~

erwähnt von 1573 bis

+ 19. April 1617 [1] #
Lucia Agnes v. Windhausen

 

Kinder:
Anna Catharina erw. +
Johann Philipp    
Agnes Dorothea    

 

Zur Person:
Von Craft v. Buseck gen. Münch sind nur drei Kinder bekannt: zwei Töchter und ein Sohn. Dies erklärt vielleicht warum er sich zu einem folgenschweren Versprechen hinreißen ließ. Er sichert seinen beiden Töchtern per Vertrag und im Eheconsens zu, dass sie oder ihre Nachfahren im Falle des Aussterbens der Familie v. Buseck gen. Münch im Mannesstamm gleichberechtigte Erben neben den dann noch vorhandenen weiblichen Nachfahren sind. Diese Situation trat 1750 mit dem Tod Friedrich Ludwig v. Buseck gen. Münch ein und führte zu einigen Problemen bei der Abwicklung von dessen Erbe.

 

An der Außenwand der Kirche in Winnerod findet sich der Grabstein des Craft v. Buseck gen. Münch.
Die umlaufende Inschrift lautet: Anno 1617 den 19 April ist der Wohl Edle und Veste Crafft von Buseck genand Münch seines Alters 56 Jahr im Herrn Christo entschlafen Der Seelen Gott Gnade A

Auf dem Grabstein sind oben zwei mit Beischriften versehene Wappen der Familie Buseck gen. Münch und Rau. Die unteren Wappen sind nicht ausgearbeitet und haben keine Beschriftung.
Im Mittelfeld stehen nach Aussage des Steines dieTexte Jesaja 56 (Jesaja 57,1-2) und Apocal. 2 (Offenbarung des Johannes, Kapitel 2 Vers 10)

Im Inneren der Winneröder Kirche befindet sich ein farbiger Epitaph für Craft v. Buseck gen. Münch und seine Frau Lucia Agnes v. Windhausen.

 

 

Grabstein des Craft v. Buseck gen. Münch
an der Kirche in Winnerod

 
Belege:
1573 September 2
Eberhard v. Bellersheim und Velten v. Schönborn bekunden: Sie können eidlich bezeugen, dass Kraft Mönch v. Buseck, Sohn des verst. Wilhelm Mönch v. Buseck, von Seiten seines Vaters und seiner Mutter ehelich, zum Schild und Helm geboren ist.

HStAD F 28 Nr. 123 Bl. 1; Regest nach: J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
 
1573, September 5
Dietrich v. Lehrbach bekundet: Er kann eidlich bezeugen, dass Kraft Mönch v. Buseck, Sohn des verst. Wilhelm Mönch v. Buseck und der Anna Rau [v. Holzhausen], von allen seinen Voreltern her edel, zum Schilde und Helm geboren ist.

HStAD F 28 Nr. 123 Bl. 2; Regest nach: J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
 
1573 September 5
Wolf Rau d.Ä. v. und zu Holzhausen bekundet: Er kann eidlich bezeugen, das Kraft Mönch v. Buseck, Sohn des verst. Wilhelm Mönch und der Anna geb. Rau [v. Holzhausen], edel, zum Schild und Helm geboren ist.

HStAD F 28 Nr. 123 Bl. 3; Regest nach: J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
 
1573 Oktober 28
Kraft Mönch v. Buseck bekundet: Er hat eidlich versprochen dem Heiligen Reich und dem Römischen Kaiser [Maximilian II.] getreu und hold zu sein, auch die Burgfrieden über das Buseckertal in allen ihren Bestimmungen einhalten zu wollen.
Siegler: Friedrich Wilstorf (?) gen. Kolb und Johann Reinhard Riedesel v. Bellersheim

HStAD F 28 Nr. 109 Bl. 20-20v; Regest nach: J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
 

1578, Mai 2
beurkundet Valentin v. Schönborn, daß ihm Graf Philipp zu Ysenburg in Büdingen  „zum Behufe seines Mündels, des Craft v. Buseck, Sohn des † Wilhelm v. Buseck gen. Münch, ¼ am Zehnten zu Beuern verliehen habe und verweist auf die Lehensurkunde vom gleichen Tage.

Archiv Büdingen U. 7141; Regest aus: Simon I, 254
erw.: Schäfer,M.; Burgmannen der Burg Büdingen, S. 104

 

1584 Oktober 10, Marburg
Die landgräflich-hessischen Statthalter und Räte bekunden: Sie haben im Auftrag Landgraf Ludwigs IV. v. Hessen die Streitigkeiten zwischen Kaspar Schutzbar gen. Milchling, Hauptmann zu Gießen, und anderen [ungenannten] Gießener Beamten einerseits sowie den Vierern und Ganerben des Buseckertals andererseits aufgrund einer am achten Oktober in der Marburger Kanzlei stattgefundenen Verhandlung mit Zustimmung des Landgrafen wie folgt verglichen: Die Entscheidungen der Kanzlei und des Hofgerichts sollen von den Gießener Beamten entsprechend dem Vergleich von 1576 Oktober 16 vollstreckt werden; im übrigen sollen sie Gebot und Verbot im Buseckertal nicht in Anspruch nehmen. Hinsichtlich der sog. alten Struth war mit Urkunde von 1575 Mai 17 ein Rezess zwischen den Gemeinden Gießen, Staufenberg, Wieseck und Alten-Buseck errichtet worden. Desungeachtet sollen Vierer und Ganerben dort näher umschriebene Jagdrechte haben. Auch die Hutrechte sollen weiter bestehen bleiben. Weiter werden die Baupflichten an der Kirche zu Großen-Buseck, Rechte an einem Stall am Kirchhof daselbst, an einem Mahlwerk des Klosters Arnsburg im Gericht Steinbach, an einem Zehnten, über den zwischen dem verstorbenen Georg Schutzbar gen. Milchling, dem Bruder Kaspars, und den Erben des verstorbenen Melchior v. Trohe Streit entstanden war, und am Waidwerk im Buseckertal in näher umschriebener Weise geregelt.
Siegler: Landgraf Ludwig IV. ; Kaspar Schutzbar gen. Milchling; die Vierer und Ganerben des Buseckertals, namentlich Philipp v. Trohe, Hans Hermann und Hans Philipp Mönch v. Buseck, Wilhelm v. Buseck und Kraft Mönch v. Buseck, auch namens der übrigen Ganerben

HStAD B 14 Nr. 99  StAD A 3 Nr. 59/23 = B 14 Nr. 260; Regest aus: HADIS 
 
1596
Verdacht der Schwängerung der Else, Tochter des Michael v. Rolshausen in Spangenberg, durch Johann Saur, Dienstknecht bei Kraft Buchsack [v. Buseck gen. Münch] in der Fiddemühle

StAM Best. 17 d Nr. von Rolshausen 27; Regest nach HADIS 
 
1602
Craft v. Buseck gen. Münch wird ein Sohn mit Namen Johann Philipp auf der Fiddemühle geboren.

Leichpredigt seines Sohnes; s. Literaturliste
 
1602 Dezember 6, Großen-Buseck
Die Ganerben des Buseckertals, namentlich Heinrich v. Trohe, Johann Rudolf v. Buseck, Wilhelm Reichard v. Buseck, Hans Philipp v. Buseck, Hans Philipp Mönch v. Buseck, Oberamtmann zu Darmstadt, Kraft Mönch v. Buseck, Hermann Otto [Brand] v. Buseck, Hans Georg v. Trohe, Sohn des verst. Melchior, und Hans Georg d. J. v. Trohe bekunden: Sie haben sich zu Glück und Wohlfahrt ihrer Ganerbschaft aufgrund der Lehns-und Burgfriedensbriefe der römischen Kaiser und Könige in der folgenden Weise miteinander verbunden: Sie wollen alle ihre Streitigkeiten gemäß der Lehns- und Burgfriedensbriefe freundschaftlich miteinander entscheiden, christlich und adelig miteinander umgehen, den gegenseitigen Nutzen fördern sowie gute Policey und Ordnung einhalten. Ungehorsame Ganerben sollen ihrer Ehr- und Redlichkeit sowie ihres ganerbschaftlichen Einkommens verlustig gehen. Außer den beiden Häusern Buseck und Trohe sollen keine anderen adeligen Häuser in die Ganerbschaft aufgenommen werden. Es sollen im übrigen nur diejenigen aufgenommen werden, die von ihren adeligen Eltern her ehelich geboren. Die bestehenden Lehnsbriefe, Burgfrieden, Statuten, Gewohnheiten und gute Herkommen sollen von dieser Vereinbarung unberührt bleiben.
Siegler: Aussteller; Datum: Datum zue Grosen Buseck des sechsten tagk Decembris

HStAD B 14 Nr. 65; Regest nach: J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
 
 
posthum

1617 Juni 12
Johann Philipp Mönch v. Buseck beschwört die Aufnahme in den Burgfrieden der Ganerbschaft Buseckertal anstatt seines Vaters Kraft Mönch v. Buseck

StAD B 14 Nr. 65 Bl. 3v: Vermerk auf Urk. von 1602 Dezember 6, mit Unterschrift; Regest nach HADIS
 


1 nach der Leichpredigt seines Sohnes Johann Philipp, sowie dem Grabstein vor der Kirche in Winnerod
 
Literatur
Conrad Lüncker: Christliche Trauer Leich-Ehre-Gedächtnüs- und Trost-Predigt : Bey ... Leich-Procession. Des ... Hr. Johann Philipsen von Buseck genant Münch des ältern/ Adelichen Schultheissens ... Welcher den 12. Aprilis ... dieses 1666. Jahrs allhier zu Grossen Buseck ... sanfft und selig verschieden. Dessen hinterlassener ... Cörper den 3. May desselben Jahrs/ daselbst/ ... zur Erden bestattet und in sein RuheKämmerlein ... beygesetzt worden ist / Gehalten durch Conrad Lünckern zu Groß- und Alten-Buseck Pfarrern; Giessen : Karger, 1666 - 56 Seiten
 

buseckertal.de                                                                                                  ©  Text: Elke Noppes, Bilder: Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.