Ernst Johann Philipp Hartmann v. Buseck

last update: 29.04.2012

PN 1114

Übersicht auf Stammtafel

 

Vater: Philipp Franz Edmund v. Buseck
 
Mutter: Maria Antonia Amalia v. Fechenbach
 
* 24.August 1686 zu Salmünster ~
+ 24. Oktober 1754 in Fulda [4] #
1717 [1]
Maria Anna Felicitis Kunigunde Antonie Josepha v. Buttlar
 
Kinder:
Johann Philipp Constantin Joseph Matthias * 24. Februar 1719 in Würzburg [5] + 28. Oktober 1793 in Hünfeld
Maria Anna Antonia Katharina Sophia * 2. Juli 1721 in Würzburg [5] + 29. Juli 1725 in Fulda
Sophia Leopoldina Charlotta Joseffa Theresia
 
* 19. März 1723 in Jagstberg [5]
 
1744
Christoph Hartmann v. Fechenbach zu Laubach
Christoph Franz Amand Daniel Veith Christian * 28. Dezember 1724 in Jagstberg [5] + 28. September 1805 in Bamberg [5]
Luisa Maria Anna Amalia Polixena Eleonora * 21. Februar 1727 in Fulda + 14. Mai 1727 in Fulda
Ludovica Catharina Elisabetha * 12. September 1728 in Fulda  
Adolph Friedrich Karl Bernhard Wilhelm Ignaz * 6. Oktober 1731 in Fulda + 5. März 1734 in Fulda
Maria Anna Theresia * 18. Februar 1734 in Fulda + 26. Oktober 1754 in Fulda
Amand Joseph Augustin Carl Ignaz Johannes Nepomuk * 12. September 1736 in Fulda + 15. August 1798 in Bamberg [5]
Leopold Christoph Philipp Friedrich Ludwig * 12. August 1739 in Fulda + 2. Juli 1813 [5]
Johann Philipp Ferdinand Karl * 20. Juni 1742 in Fulda  

 

Zur Person:
Als Ernst Johann Philipp Hartmann im Jahre 1686 zur Welt kommt, waren seine Eltern bereits zwei Jahre verheiratet. Diese Eheschließung erkennen die Ganerben des Busecker Tales nicht an, als es um die Aufnahme von Ernst Johann Philipp Hartmann und seinen Brüdern in die Ganerbschaft geht. Es ist es die Tatsache, dass seine Mutter zuvor mit dem Onkel seines Vaters verheiratet gewesen war, die in den Augen der Ganerben diese Ehe nicht gültig sein lässt. In ihren Augen war es Blutschande, wegen zu naher Verwandschaft.
In einem langen Prozess [2] wehren die Ganerben des Busecker Tales sich gegen die Aufnahme der unehelichen Söhne des verstorbenen Philipp Franz Edmund v. Buseck in die Ganerbschaft des Busecker Tals u.a. auch mit der Begründung ihre eine Großmutter väterlicherseits (v. Mosbach) sei bürgerlicher Herkunft, sowie ihrer unehelichen Geburt. Wenn das Heiratsdatum von 1687 der Eltern stimmt, sind zumindest die beiden ältesten Söhne (darunter der spätere Fürstbischof Amand v. Buseck) tatsächlich vorehelich geboren. In einem Schreiben seines Onkels Bonifatius v. Buseck verweist dieser darauf, dass die Kinder später voll legitimiert wurden und den Geburtsstatus „ehelich“ erhalten haben.

In der Akte [3] heißt es:
Specius facti
Eß hat Weylandt Hr Philipß Frantz von Buseck
zu Eppelborn in Lothringen, seines Vatters
bruderß seel. nachgelaßene Wittwe, Mariam
Anthoniam Ameliam von Fechenbach wißentlich
ohne Dispensation, geraume Jahr in Lothringen,
alß ein Eheweib bey sich gehabt, undt mitt Ihr con=
frasciret, und 4 Söhne per incestum erzeuget, her=
nach aber, da Ihme das gewißen aufgewacht undt
besaget, Er möchte wegen dieser cohabitation, undt
so langer Jahre betriebener bluthschande, endtlich zu
schwehrer bestrafung gezogen werden, hat Er per
supplicam bey dem Papst circa annum 1688 veste
umb dispusation angehalten, undt wie zuver=
muthen, die wahr beschaffenheit und umbstände
verschwiegen, auch endtlich sub et ..... bey=
liegende .... dispensation, die wir origina=
liter noch nicht gesehen, à Vicario Pontificus
erhalten; ...

so die Darstellung der Ganerben.
Sie argumentieren das im lutherischen Busecker Tal und im lutherischen Hessen eine Ehe zwischen so nah verwandten Personen keine Rechtsgültigkeit erfahren würde. Am Ende verlieren die Ganerben den Rechtsstreit. 1705 werden die Adelsatteste für die 4 Brüder abgelegt. Nach Erreichen der Volljährigkeit legt Amand 1712 seinen Eid auf die Ganerbschaft Busecker Tal ab.
 
Hofkavalier zu Würzburg (1716)
 
Belege:
1705 Juni 25, Großen-Buseck
Johann Gottfried v. Fechenbach zu Sommerau, Friedrich Ludwig Schenk v. Schweinsberg, hochfürstlich fuldaischer Capitaine, bekunden: Auf Bitten der Gebr. Friedrich Franz Ludwig, Ernst, Johann Christoph und Christian Ludwig, Söhnen des verst. Philipp Franz v. Buseck, haben sie auf einem zur Aufnahme in die Ganerbschaft Buseckertal angesetzten Tag eidlich bezeugt, dass diese durch die vier Ahnen von ihrer Mutter her, der Maria Antonia Amalia v. Buseck geb. v. Fechenbach, edel und zum Schild und Helm geboren sind. Da sie aber noch minderjährig sind, sollen sie erst nach Erlangung der Volljährigkeit vereidigt und in die Ganerbschaft aufgenommen werden.
Siegler: Aussteller

StAD F 28 Nr. 57 Bl. 53 - 54: Abschrift, beglaubigt 1791, Papier
Regest aus: J. Friedrich Battenberg, Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000

 
1705 Juni 25, Großen-Buseck
Adolf Reinhard und Ludwig Balthasar Philipp v. Nordeck zur Rabenau bekunden: Auf Bitten der Gebr. Friedrich Franz Ludwig, Ernst, Johann Christoph und Christian Ludwig, Söhnen des verst. Philipp Franz v. Buseck, haben sie auf einem zur Aufnahme in die Ganerbschaft Buseckertal angesetzten Tag eidlich bezeugt, dass diese durch die vier Ahnen von ihrem Vater her edel und zum Schild und Helm geboren sind. Da sie aber noch minderjährig sind, sollen sie erst nach Erlangung der Volljährigkeit vereidigt und in die Ganerbschaft aufgenommen werden.
Siegler: Aussteller

StAD F 28 Nr. 57 Bl. 37 - 37v: Abschrift, beglaubigt 1791, Papier
Regest aus: J. Friedrich Battenberg, Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000

 
 
 
 

1 StAD E 12 16/11
2 StAD E 12 Nr. 29/12
3 StAD E 12 Nr. 29/12, Blatt 25
4 Kirchenbuch der Stadtpfarrei Fulda
5 Helmer 3
 
Literatur
J. Friedrich Battenberg (Bearbeiter), Archiv der Familie von Buseck und der Ganerbschaft Buseckertal (Bestände B 14 und F 28). Darmstadt 2000
Wilhelm Helmer: Das Adelsgeschlecht von Buseck und das Hochstift Fulda; in Buchenblätter. Beilage der Fuldaer Zeitung für Heimatfreunde; Teil 1 in Nr. 25 vom 24. Dez. 1977 im Jahrgang 50/1977 Seite 97-98, Teil 2 in Nr. 1 vom 6. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 4, Teil 3 in Nr. 2 vom 26. Jan. 1978 im Jahrgang 50/1978 Seite 5 - 7, (Schluß) in Nr. 4 in Jahrgang 50/1978; Nachtrag in Nr. 11 vom 10. Mai 1985 in Jahrgang 58/1985 
 

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