Gilbrecht v. Buseck

last update: 18.07.2012

PN 1004

Übersicht auf Stammtafel

 

Vater: Ulrich v. Buseck
 
Mutter: Gertrud v. Kalsmunt
 
* ~

erwähnt von 1400 bis 1456

+  vor August 1460 #
I. ∞
Luckel [1]
 

II.

Anna v. Londorf
 
Kinder:
Gertrud    
Irmengard   + vor 1484
(Johannes) [2] erw. 1432-1447 +
Johann erw. 1432 - 1472  
Ulrich erw. 1432  
Macharius erw. 1432 + 1482
Walther erw. 1432 - 1488  
Agnes    

 

Zur Person:
 
 
Belege:
1400, Dezember 10
Rudolf von Montford gibt seine Zustimmung, dass Heinrich, Gilbrecht und Kathrine von Buseck Zinsen und Güter zu Rossdorf und Hörstein veräussern.
Ich Rüdolff von Monffort ritter bekennen und tun kunt offinlichen mit dissem brieffe allen den, die yn sehen odir horen lesen: umb soliche zinse und gude, als ich und her Heinrich von Buchsecke ritter, Gilbrecht sin bruder und Kathrine ire swester ligende han in dem gerichte und termenye zu Rostorff und zü Hurste, des bekennen ich vur mich und myne erben, daz myn gudir wille, wissen unde virhengnissz ist, daz die vorgenannten her Heinrich und Gilbrecht von Buchsecke und Katherine geswisterde daz halbe teil der vorgenanten zinse und gude virsetzen odir virkeuffen odir sust viruszern mogen, und waz sie also damyde tunde werden, daz ich odir myne erben odir nymands von unsern wegen sie, oder wer dan die zinse und gude inne hat, nommer sollen noch enwollen gehindern, angesprechen noch virbot odir hinderunge daran tun odir bestellen getan werden, in keyne wiis. Auch bekennen ich Rudolff  vorgenanter, daz die obgenanten zinse und gude rechtlich eigen und kein lehin sin. Des zu orkunde so han ich Rudolff  von Monffort ritter vorgenannt myn eygen ingesigel vür mich und myne erben er geczugnisse an diesen brieff gehangen. Datum anno domini millesimo quadringentesimo, feria sexta post conceptionem beate Marie virginis gloriosissime.

Orig.-perg. Bruchstück eines grünen Siegels, der gut erhaltene schild zeigt einen in zwei reihen sechsmal geschachten rechtbalken. Hanauer Urkunden, Antoniter
Druck: Reimer II, 4 Nr. 866

 

1403 Juni
Gilbracht von Buseck, Sohn des Ulrich von Buseck, Ek. verkauft dem Dekan und Kapitel des Stifts Unserer Lieben Frau zu Wetzlar zur täglichen Präsenz der Kanoniker und Vikare für eine Geldsumme, die ihm seitens der Präsenz bezahlt ist, 2 Malter Hafer Wetzlarer Maß jährlicher Gülte, fällig zu Michaelis aus dem Hof der Deutschherren von Marburg und allen zugehörigen Gütern in dem Dorf Heuchelheim und in der Gegend, die ihm von seinen Eltern angestorben sind.

Ausf. Perg. Pfarrarchiv 395
Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 609

 
1409 August 20
Hermann von Liederbach, Komtur des Deutschordens zu Schiffenberg, Henne von Bellersheim der Ältere, Sohn des + Werner, Crafft von Rodenhausen und Gilbracht von Buseck entscheiden die Streitsache zwischen Dekan und Kapitel Unserer Lieben Frau zu Wetzlar einer - und den Nachbarn und der Gemeinde des Gerichts Münster andererseits.

Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 671 a
 
1412 Dezember 15
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.

Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 696
 
1414 Mai 22
Gilbrecht v. Buseck bekundet, dass ihn Erzbischof Werner v. Trier zu einem Amtmann zu Kalsmunt wegen der Grafschaft Falkenstein und der Herrschaft Münzenberg gegen jährlichen Sold von 30 fl. gesetzt habe.

HStAD: C 1 Nr. 39 B. 14v - 15 - Abschrift
 
1415 Juli 19
Klaus Bodenheimer und seine Ehefrau Alheid sowie Henne Groß, Sohn des verstorbenen Johann und der gen. Alheid, bekunden: Sie haben dem Madern Lang [zu Wetzlar] und dessen Ehefrau Magdalene für eine [ungenannte] Summe Geldes ihren Hof zu Reiskirchen im Buseckertal mit allem Zubehör zu einem Ewigkauf verkauft.
Erster Aussteller, zugleich für die anderen Aussteller; Johann Schenk v. Schweinsberg, Dekan [des Stifts St. Marien] zu Wetzlar, und der Wäppner Gilbrecht v. Buseck

HStAD: B 14 Nr. 313; Regest aus: HADIS
 
1416 April 2
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.

Druck: AUB Nr. 1169
 
1418 August 22
Gilbracht v. Buseck besiegelt eine Urkunde.

Druck: Wolf-Heino Struck: Das Marienstift zu Wetzlar im Spätmittelalter. Regesten 1351-1500, Marburg 1969, Nr. 734
 
1420 Mai 28, Lich
Gräfin Anna v. Solms, verw. Gräfin v. Sayn, die Grafen Ruprecht v. Virneburg, Bernhard und Johann v. Solms, sowie Diether v. Isenburg-Büdingen bekunden, dass sie hinsichtlich des gemeinschaftlichen Schlosses Kalsmunt übereingekommen seien, dass jeder Stamm fünf Jahre hintereinander jährlich 20 Gulden an Baugeld zu zahlen habe, das der dort einzusetzende Baumeister Gilbrecht v. Buseck, Amtmann daselbst, einnehmen solle

Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Kasten 27; C 1 Nr. 39 Bl. 45 - Abschrift; Regest aus: HADIS
 

1421 Februar 1
Hermann Reige und seine Ehefrau Gele, Bürger zu Wetzlar, bekunden, dass sie den Gebrüdern Bernhard und Johann v. Solms für eine ungenannte Summe Geldes ihre Hofreite zu Berrmoll, genannt der Reigehof, den die Fuchter innehatten, und der Hermann bei der Teilung mit seinem Bruder Gilbrecht zugefallen ist, verkauft haben
Siegler: Gilbrecht v. Buseck und Volprecht v. Schwalbach

Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Kasten 26; Fürstlich-solmsisches Archiv Lich, Licher Urkunden Rotes Buch Bl. 205v - Abschrift; Regest aus: HADIS
 
1429, März 8
Frankfurt belagert im Bunde mit Gilbrecht v. Buseck und Gerlach v. Londorf aufs neue die Burg Hattstein. Schon war ein Teil erobert, mit Frank v. Kronberg, der ein Pfandrecht an der Burg hatte und sie pfandweise mit besaß, den Belagern in den Rücken fiel und die Burg befreite.

Ronner, Kronberg Nr. 3152
 
1430 November 19
Die Ganerben des Schlosses und Gerichts zu Buseck, nämlich: Ritter Johann Mönch v. Buseck, die Gebrüder Heinrich und Gerlach Mönch, die Gebrüder Gilbrecht, Werner und Bernhard, die Gebrüder Henne und Wigand, die Gebrüder Wigand und Ludwig, die Gebrüder Hermann und Friedrich, alle v. Buseck; sodann Richard und Emmerich, die Gebrüder Helfrich und Gottfried, die Gebrüder Wigand, Kraft und Henne, die Gebrüder Helfrich und Knybe sowie Hartmann, alle v. Trohe, bekunden: Sie haben zur Besserung und um des gemeinen Friedens und Nutzens willen einen Burgfrieden und eine ewig Satzung errichtet und gewillkürt, den alle miteinander beeidigt haben. Niemand von ihnen soll sich innerhalb des Buseckertals gegen den anderen wenden. Für einen Totschlag soll ein Jahr lang gebüßt werden, und zwar in Friedberg, Wetzlar, Marburg, Herborn oder Weilburg. Jährlich am Montag nach St. Michael (September 29) soll zu Großen-Buseck ein Rügetag abgehalten werden, auf dem die Verstöße gegen den Burgfrieden vorgebracht werden. Jeder der Ganerben soll dem anderen helfen. Soweit ihre "armen lude und wirte" ihnen Darlehen geben, wollen sie dies zurückzahlen, andernfalls diese sie pfänden und die Pfänder bei Christen oder Juden versetzen können. Die Pförtner, Türhüter und Wächter sollen den Vierern Gehorsam geloben.

HStAD: B 14 Nr. 245; Regest aus: HADIS
Druck: Lindenstruth, Urkunden, S. 204-206 Nr. 31

 
1431 November 27
Die Ritter Johann Mönch [v. Buseck] und Senand v. Buseck sowie Ludwig, Hermann und Gilbrecht v. Buseck, die Gebrüder Henne und Gerlach Mönch v. Buseck, die Gebrüder Henne und Wigand v. Buseck, die Gebrüder Gerhard, Werner und Senand (Ruser) v. Buseck, Richard und Emmerich v. Trohe, Gebrüder Helfrich und Gottfried v. Trohe, die Gebrüder Helfrich und Knybe v. Trohe, die Gebrüder Wigand, Kraft und Henne v. Trohe sowie Hartmann v. Trohe bekunden: Sie haben sich für die Ganerbschaft des Buseckertals für zehn Jahre auf einen gemeinen Schank ihres Bannweines geeinigt. Jährlich soll je einer von den Familien v. Buseck und v. Trohe - zunächst Hermann v. Buseck und Emmerich v. Trohe - das Schankrecht ausüben. Beide sollen jeweils am Montag nach Michaelstag Rechenschaft darüber ablegen. Sie sollen dafür jährlich von jedem Fuder Wein ein Viertel Wein erhalten [es folgen weitere Einzelbestimmungen über Vakanzen, Weinzapf und Weinverkauf].

HStAD: B 14 Nr. 104; Regest aus: HADIS
 
1439 Juli 3, Petterweil
Johann v. Schwalbach, Komtur zu Nieder-Weisel, Werner Hut v. Schönberg Gilbrecht v. Buseck und Kraft v. Trohe bekunden, dass sie als Schiedsrichter die Streitigkeiten zwischen Eberhard v. Eppstein-Königstein und Werner v. Eppstein-Münzenberg einerseits, der Burg Friedberg andererseits, betreffend die Mörler Mark derart entschieden haben, dass beide Parteien die Mark wie bisher nutzen sollen mit ihren beiden Markmeistern. Genannt: Peter Weiß, eppsteinischer Keller zu Butzbach

HStAD: A 3 Nr. 243/3 ; A 3 Nr. 243/16 - Abschr. des 16. Jh.; Regest aus: HADIS
 

1442 Juni 7, Mainz
König Friedrich III. bekundet: Gilbrecht v. Buseck ist vor ihm erschienen und hat ihn darum gebeten, ihm das den Ganerben v. Buseck und v. Trohe verliehene Buseckertal als Lehen des Reichs neu zu verleihen. Er hat ihm daher angesichts seiner dem König und dem Reich geleisteten Dienste kraft römischer königlicher Macht dieses Lehen neu verliehen, doch unschädlich dem König und dem Reich an ihren Diensten und unschädlich der Rechte Dritter. Daraufhin habe Gilbrecht ihm den Huldigungseid geleistet. - Kanzleivermerk: Ad mandatum domini regis Hermannus Hecht. - Registraturvermerk: R[egistra]ta Jacobus Widerl

HStAD: B 14 Nr. 86; Regest aus: HADIS
 
1442, Aug. 16
Friedrich, römischer König, Herzog von Östereich, belehnt Gilbrecht von Buseck auf dessen Bitte und Vorbringen, er werde darin unrechtmäßig beeinträchtigt, mit dem ihm schon von seinen Vorgängern verliehenen Burgsitz zu Kalsmunt und dem Dalheimer Holz genannten Wald sowie deren Zugehörungen in den Gerichten Garbenteich, Steinbach und in den Gemarkungen der in diesen Gerichten liegenden Dörfer. Diese Lehen soll er ganz so innehaben, wie sie Heinrich von Kalsmunt d. A. und d. J. und er selbst bisher besessen haben, und ebenso seine Güter in den Dörfern Tiefenbach und Bonbaden (Banbadenn), die ebenfalls Reichslehen sind, mit allen Zugehörungen, doch vorbehaltlich der Rechte von Kg. und Reich sowie unßer manne und anderer. Der Kg. bestätigt, daß ihm Gilbrecht dafür den gewöhnlichen Eid geleistet hat. Am donnerstag noch unßer liebenn Frauen tag assumptionis (nach Kop.). 
- gebenn zu Francfurt 1422 (Die Kop.. hat fälschlich 1422: das richtige Jahr ergibt sich aus der Angabe des 3. Regierungsjahres des Königtums) am donnerstag n. unsz. l. frauentag Assumpt., unszers reichs im 3.
Unbeglaubigte Abschrift 16. Jh. Papier.
um 1900 nach Koblenz extradiert; [= Chmel, Regg. Frid. IV. Nr. 987]

HHStAW: Abt. 121 v. Buseck
 
1447 Oktober 28
Graf Philipp v. Katzenelnbogen bekundet, Gilbrecht v. Buseck (Boechseck) und dessen Söhne Henne und Walter den Hof zu Pfungstadt mit Zubehör, den Werner Gueden Sohn besessen hat, von Beede und Diensten befreit zu haben; dagegen soll ihr anderer dortiger Hof bei der Kirche, der von denen v. Montfort hergekommen ist, die bisher übliche Beede und Dienste leisten. Für die genannte Freiheit sollen Gilbrecht und seine Söhne Burgmannen zu Darmstadt sein. Lehnsverpflichtung Gilbrechts und seiner Söhne

HStAD B 3 Nr. 449; Regest aus: HADIS
Foto der Urkunde bei: Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt; Pfungstadt 1985 S. 60

 
1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 6 Mesten Korn, welche von Güter aus Kleinrechtenbach stammen.

HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1
 
1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 2 Malter Korn, welche von Güter aus Langgöns stammen.

HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1
 
1456
Gilbert v. Buseck stiftet mit Zustimmung seiner Kinder Machario, Johann und Walther der Kapelle Calschmit 2 Malter Korn, welche von Güter aus Kirchgöns stammen.

HHStAW Abt. 121 Akten v. Buseck 1
 
1460 August 2
Henne v. Buseck, Sohn des verstorbenen Gilbrecht, bekundet: Er hat mit gestabtem Eid den alten Brief der Ganerben [von 1357 März 29] sowie den neuen Burgfriedensbrief [von 1430 November 19] für das Buseckertal beschworen.

HStAD B 14 Nr. 19; Regest aus: HADIS
 
 

1 Für Luckel, eine erste Ehefrau des Gilbrecht v. Buseck - die Johannes Buseck, Goslar und andere im Stammbaum anführen - ließen sich bisher keine Belege finden.
2 die Urkunden 1432 und 1447, die ich ursprünglich einem Sohn Johannes zugeordnet habe, gehören wahrscheinlich zu Johann. Die Existenz eines Johannes, Sohn des Gilbrecht, ist derzeit abzulehnen.
 
Literatur:
Pfungstadt. Vom fränkischen Mühlendorf zur modernen Stadt; Pfungstadt 1985
Heinrich Reimer: Hessisches Urkundenbuch. Abt. 2 Urkundenbuch zur Geschichte der Herren von Hanau und der ehemaligen Provinz Hanau Bd. 4, 1897
Wolfgang Ronner, Die Herren von Kronberg und ihre Reichslehen 1189-1704. Regesten und ergänzende Texte. Frankfurt am Main 1999
 

buseckertal.de                                                                                                                                        ©  Text: Elke Noppes M. A.