Reiskirchen
 (heute: 35447 Reiskirchen)
1414 hatte nahe der Kirche Junker Eberhard Kornigel v. Trohe ein Gut. Ebenfalls der Familie v. Trohe, nämlich den Brüdern Knibe und Helfrich, Söhne des verstorbenen Knibe, gehört 1437 ein Gut in Reiskirchen. Inwieweit diese Güter bereits identisch sind, lässt sich nicht sagen. Es gelang nämlich bisher noch nicht den Stammbaum der Familie v. Trohe so weit zu erarbeiten, dass man eine Vererbung innerhalb der Familie belegen könnte.
Gleiches gilt für Haus und Güter eines Hans und eines Henn v. Trohe in Urkunden von 1499 und 1501.
Aus den Jahren 1597-1603 gibt es Hinweise auf einen Kuntzen Hof in Reiskirchen im Besitz des Heinrich v. Trohe.
Nicht in Urkunden sondern nur in Überlieferungen zur Familiengeschichte, speziell der Lesche, kam die Nachricht der Existenz eines Hofes von Hartmann v. Trohe auf uns. Hartmann, der 1556 starb, und der uns in vielen Streitigkeiten als einer der Kläger über das „Memoriale“ bekannt ist, vererbte diesen Hof an eine seiner Töchter. Und zwar an die aus dem Dorfbuch von 1577 bekannte „Marx Leschen Witwe“, Maria v. Trohe. Die nach Auskunft dieses Buches dann ja auch ihren Wohnsitz wenigstens 1577 in Reiskirchen hatte. Über Maria kommt der Hof an ihren Sohn Hans Hermann Lesch zu Mühlheim. Innerhalb der Familie Lesch zu Mühlheim kam es später zu Erbstreitigkeiten, die vor dem Reichskammergericht in Wetzlar ausgetragen wurden. Eine Anmerkung bei Nies in seinem Artikel über die Lesch v. Mühlheim lässt darauf schließen, das die Besitzungen des Hartmann v. Trohe u.a. auch in Reiskirchen dort näher beschrieben sind. Die Akte müsste sich heute im Staatsarchiv Wiesbaden befinden und sollte unbedingt einmal eingesehen werde. Ich vermute in ihr noch interessante Informationen zur Familiengeschichte v. Trohe und auch zur Ortsgeschichte. Ernst Köhler ist in seiner Geschichte Reiskirchens auf die Person Hartmanns schon ausführlich eingegangen. Zu Erbstreitigkeiten konnte es schon deshalb kommen, weil eine Schwester der Maria v. Trohe, eine weitere Tochter Hartmanns mit einem Sohn von Marx Lesch verheiratet war – somit Tante und Schwägerin des Hans Hermann Lesch zu Mühlheim.
Die Besitzungen der Lesche v. Mühlheim in Reiskirchen, wurden um 1600 mit Besitzungen der Familie v. Buseck gen. Münch in Bubenrod getauscht. Nun hatten also auch die v. Buseck gen. Münch Besitz in Reiskirchen. War tatsächlich hier kein früherer Besitz der Münche vorhanden?



Kirche in Reiskirchen

buseckertal.de                                                                                                                ©  Text: Elke Noppes, Bilder: Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.