Belege


Kirchvers

Wann die Familie v. Buseck gen. Münch an Besitz in Kirchvers kam ist unbekannt.
Bereits 1476 besaß Johann v. Buseck gen. Münch mit seiner Frau Gedert eine Wiese in Kirchvers, im Dorf beim Brunnen gelegen. 1491 wird im Heiratsbrief des Gerlach v. Buseck gen. Münch sein Haus und Hof in Kirchvers erwähnt, Besitzungen die er von seinen Eltern hat.
1530 heiratet Barbara v. Buseck gen. Münch, Tochter von Gerlach v. Buseck und seiner Frau Ottilia v. Folcklingen, Wolf Steuermeister.
17 Jahre später, 1547, findet sich in einer Streitsache ihres Bruders Conrad und ihres Gatten Wolf mit der Gemeinde Kirchvers der Hinweis auf eine gemeinsame alte Hofstatt der beiden. Eigentlich sollte Barbara diesen Hof erben und mit in die Ehe bringen. Zumindest einen Teil hat sie mit ihrem Mann aber später ihrem Bruder Johann und dessen Frau abgekauft. Nach Barbaras Tod im Jahre 1576 streiten sich ihre Kinder um das Erbe.
Es gab einen weiteren Hof in adligem Besitz in Kirchvers - den Grebenhof. Noch 1587 bat Hans Reinhard Riedesel von Bellersheim den Landgrafen Ludwig IV. von Hessen-Marburg um Beleibzüchtigung seiner zukünftigen Ehefrau Agnes, Tochter des Eberhard Schutzbar gen. Milchling, mit dem "Grebenhof" und zugehörigen Gütern in Kirchvers. Doch 1641 wird Ulrich Eberhard v. Buseck, nach dem Tod des Georg Eberhard Riedesel zu Bellersheim von Landgraf Georg II. mit dem Grebenhof belehnt. Im selben Jahr hatte Ulrich Eberhard sein Eigentum, die Romsdorfer Mühle bei Alten-Buseck dem Landgrafen aufgetragen. Fortan werden der Grebenhof in Kirchvers und die Romsdorfer Mühle bei Alten-Buseck in zahlreichen Lehnsbriefen gemeinsam als Lehen verliehen. Beide Lehen durften auch über die weibliche Erbfolge weitergegeben werden, was dazu führt, dass in Zukunft zahlreiche Namen in den Lehnsbriefen auftauchen. So geht das Lehen bereits in der nächsten Generation an seinen Schwiegersohn Caspar Friedrich v. Dernbach. Die Familie v. Schwalbach, v. Nordeck zur Rabenau, v. Rottenhof und auch immer wieder – durch Heirat – die Familie v. Buseck gehören zu den späteren Lehnsnehmern. Letzte bekannte Lehnsträger sind im Jahre 1793 die Geschwister Friedrich und Wilhelmine v. Rottenhof.
Warum bekam Ulrich Eberhard v. Buseck den Grebenhof zu Lehen? Hier müssen wir Vermutungen äußern. Im Jahre 1610 wird eine Schwester Ulrich Eberhards erwähnt, Barbara Dorothea v. Buseck. Sie war mit Eberhard Riedesel zu Bellersheim verheiratet. Wahrscheinlich handelt es sich um eben jenen Georg Eberhard Riedesel zu Bellersheim, nach dessen Tod Ulrich Eberhard das Lehen bekam. Wenn die Ehe kinderlos geblieben war, würde dies die Belehnung an einen Bruder seiner Frau erklären.

Gelände auf dem sich der Grebenhof befand

buseckertal.de                                                                                                                ©  Text: Elke Noppes, Bilder: Heimatkundlicher Arbeitskreis Buseck e. V.