Belege


Die Zaunburg in Alten-Buseck
Die Bezeichnung Alten-Buseck lässt es schon anklingen - hier handelt es sich um die ältere der beiden Ortschaften mit dem Namen Buseck. Beiden Ortschaften gemeinsam, ist eine größere Anzahl von sogenannten Burgen.
Eine davon ist die Zaunburg [
1], in alten Schriften zanburgk oder tzanburgk genannt.
Sie ist heute gänzlich verschwunden. Bis ca. 1950 waren noch Reste der Burg, nämlich Burghügel, Burggraben, Mauerreste und ein Kellergewölbe [
2], erhalten. Danach wurde das Gelände in Bauplätze umgewandelt und alle Hinweise auf diese Burg verschwanden aus dem Ortsbild. Was blieb ist lediglich der Strassenname An der Zaunburg.

Ebenfalls geblieben sind ein paar wenige Nennungen der Burg in Urkunden.
Die erste, erhaltene [
3], Erwähnung stammt aus dem Jahre 1442. Demnach nannte man den vor 1442 verstorbenen Vater des Gernand v. Buseck, nämlich Eckhard v. Buseck, zanburg [4]. Ob es sich hier um einen Hinweis auf den Besitz der Zaunburg durch Eckard v. Buseck handelt?
Im Jahre 1457 scheint sie in anderen Händen zu sein. Eine Verkaufsurkunde über Ländereien in Alten-Buseck und anderswo nennt Wiesen unterhalb der Zaunburg, die sich zu dieser Zeit im Besitz von Bernhard und Crafft v. Buseck gen. Mönch befand [
5].

bearbeitetes Luftbild von Alten-Buseck aus dem Jahre 1935
Ursprungsversion © Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation, 2006

Die Nachrichten zur Zaunburg sind spärlich. Sie scheint nie dem Landgrafen als Lehen aufgetragen worden zu sein, da es keine entsprechenden Lehnsbriefe über sie gibt. Ob man daraus aber zu Recht darauf schließen darf, dass es sich bei ihr um die gemeinsame Stammburg der Familien v. Buseck und v. Trohe handelte, an der alle Zweige ihren Anteil hatten [6], muss offen bleiben.
 

1 Diese Umsetzung des Namens geht auf Müller, S. 75 zurück
2 Bickel S. 46
3 Müller, S. 75 nennt als erste Erwähnung der Zaunburg das Jahr 1384. Damals soll Rüsser einen Anteil an der Burg gehabt haben. Er nennt als Quelle ein Urkundenbuch von Wilhelm Lindenstruth, das nur handschriftlich im Staatsarchiv Darmstadt vorlag. Leider gehört dieses Urkundenbuch zu den Kriegsverlusten des 2. Weltkrieges. Eine entsprechende Urkunde konnte bisher nicht wieder aufgefunden werden, so dass diese Erwähnung hier nicht aufgenommen wird.
4 Hardt, Nr. 799
5 StAD A 3 Nr. 7/18; Druck: Lindenstruth Nr. 42
6 Müller S. 75
 
Literatur
Johannes Bickel: Das Dorf Alten-Buseck, 2. Aufl. Gießen 1971
Albert Hardt: Urkundenbuch der Klöster Altenberg (Lahn-Dill-Kreis), Dorlar (Lahn-Dill-Kreis), Retters (Main-Taunus-Kreis), Niederbreitbach-Wolfenacker 2000
Wilhelm Lindenstruth, Der Streit um das Busecker Tal. Ein Beitrag zur Geschichte der Landeshoheit in Hessen, MOHG NF 19/1911
Wolfgang Müller: Die althessischen Aemter im Kreise Giessen: Geschichte ihrer territorialen Entwicklung, Marburg 1940
 

buseckertal.de                                                                                                               ©  Text: Elke Noppes